Wenn am Samstag die Young Giants vom TSV Bayer 04 Leverkusen 2 um 19.30 Uhr ihre Visitenkarte in der alten Realschulhalle Olpe abgeben, ist schon lange nicht mehr alles so, wie es einmal war.
Hier die Gastgeber der BG Siegen/Olpe, die in einer gnadenlosen Abwärtsspirale stecken, dort ein junges Team, das am vergangenen Wochenende mit einem 87:80 den Liga-Souverän ETB Miners aus Essen überraschte und mit stolz geschwellter Brust in Olpe antreten wird.
Fast wehmütig geht der Blick zurück in den zurückliegenden tristen November, der aus sportlicher Sicht für Olpe/Siegen alles andere als trist war. Die Jungs der „doppelten Daniels“, Baethcke und Klein, landeten ihren ersten und einzigen Auswärtssieg der Saison in der Ostermann-Arena mit 96:93 – und das nach Verlängerung und 32:41 zur Pause. Das waren noch Zeiten…
„Dabei zeigten die YOUNG GIANTS keine schlechte Leistung gegen die Gäste aus Olpe“, ist auf der Homepage von Leverkusen über die damalige Begegnung zu lesen, und weiter: „Leider fehlte der Zweitvertretung in der Overtime die richtigen Argumente um zu gewinnen.“ Solche Sieg-Argumente haben die Giants am Samstag gar nicht nötig – die liefern die Gastgeber schon selbst in einer von Pleiten, Pech und Pannen geprägten zweiten Saisonhälfte.
Es ist fast müßig darauf hinzuweisen, dass die Partie in der Farbenstadt das Spiel des Shawn Scott war. Ihm gelang ein denkbar seltenes Quadruple Double, d.h. er erzielte in vier statistischen Kategorien jeweils zweistellige Werte, was auch die Bayer-Homepage zu würdigen wusste. Doch das ist mehr als nur Schnee von gestern. Der Schnee von heute überdeckt die Vergangenheit und taut nicht auf. Die traurige Wahrheit ist, dass die Baethcke-Jungs massive Ausfälle zu beklagen haben.
„Wir spielen am Samstag ohne unsere Starting Five“, so der BG-Coach und weist auf die lange Ausfallliste hin. Bilal Atli, Marcel Weiß, Filip Grabovac und Neuzugang Thabiso Mkwanazi fehlen weiterhin verletzungsbedingt. Dazu kommen Patrik Frackiewicz, Waldemar Gomer und Hüseyin Souleiman, die die Krankheitsliste anführen. „Wer weiß, was noch bis zum Wochenende dazukommt“, orakelt Baethcke.
Dass diese Misere gravierende Auswirkungen auf die Trainingssituation hat, versteht sich von selbst. „Durch die vielen Ausfälle konnten wir in den letzten Wochen kaum trainieren, Fünf gegen Fünf schonmal gar nicht. Wir geben jetzt an den verbleibenden vier Spieltagen unseren jüngeren Spielern viele Spielzeiten, damit sie sich weiterentwickeln können.“ Schließlich nimmt Daniel Baethcke auch schon die neue Saison in den Fokus: „Gespräche mit Spielern und Sponsoren laufen für die nächste Saison.“ Typisch Baethcke – er sieht weit über den Tellerrand dieser Saison hinaus.
(Bericht: Volkher Pullmann, Westfalenpost Olpe)