1. Regionalliga
Samstag, 25.03.2023
BG TVO/TV Jahn - ETB Miners Essen 73:102 (34:48)
Das war’s dann also mit der 1. Regionalliga West, der vierthöchsten Liga im Deutschen Basketball Bund – zumindest in eigener Halle, bevor am kommenden Samstag in Wulfen das Abenteuer endgültig ad acta gelegt werden kann, oder besser: muss.
Kein Geringerer als der Tabellenführer aus Essen, die ETB Miners, ließen ihren Auftritt in Olpe noch einmal zu einem Highlight für Fans und Spieler werden.
Dass es am Ende 73:102 (34:48) für die Gäste aus dem Ruhrgebiet hieß, hatte nur statistischen Wert und konnte die Verantwortlichen der BG TV Olpe/TV Jahn Siegen nicht weiter beeindrucken. „Wir haben uns anständig verkauft und alles gegeben“, so Cheftrainer Daniel Baethcke, dem beim Blick auf die Ersatzbank fast die Tränen in den Augen standen. „Wenn du das siehst, wer da auf der Bank nur in Straßenklamotten sitzt, dann muss man die Leistung der einsatzfähigen Spieler umso höher bewerten.“
Rund 180 Fans wollten noch einmal ihren Jungs moralisch zur Seite stehen. Das beeindruckte auch die „Unter-Tage-Truppe“ der Miners, die auf ihrer aktuellen Homepage sich sehr positiv äußerte: „Die gut besuchte Tribüne in Olpe leerte sich kurzzeitig für Snacks und Getränke und insgesamt verspürte man eine sehr gastfreundliche und respektvolle Atmosphäre in der Sporthalle der Gesamtschule Franziskanerstr. Mit coolen Beats und Songs stimmte der hauseigene DJ vom Biggesee dann auf den zweiten Teil der Partie Erster gegen Letzter ein.“
Die Partie begann, wie es sich in einer derart hohen Spielklasse auch gebührt – den ersten zählbaren Erfolg der Gäste mit Distanzwurf beantworteten die Gastgeber dank Jessy Kangabe ebenfalls mit einem Dreier. Doch so ganz konnten die Baethcke-Jungs den Level nicht halten und mussten in der ersten Halbzeit nach einer lange halbwegs ausgeglichenen Begegnung doch noch Federn lassen.
„Wir haben lange einen guten Fight geliefert und alles rausgehauen, das haben auch unsere Fans gemerkt.“ Baethcke spielte dabei auch auf die mit Trommeln unüberhörbare Jugend an – und es lohnte sich. Immerhin folgte mit 22:22 ein ausgeglichenes drittes Viertel. Doch das Niveau konnten die Gastgeber nicht permanent halten, ein 0:10-Lauf rückte die Verhältnisse bis zur Schlusssirene wieder zurecht.
Und doch war Daniel Baethcke mehr als nur zufrieden. „Wir können sehr stolz auf uns sein, nicht nur auf die heutige Leistung, sondern auch und gerade auf die Rückrunde. Dass wir das durchgezogen haben, nötigte auch dem Gegner Respekt ab.“ Und so äußerte sich der Sportliche Leiter der Miners, Raphael Wilder, mit Hochachtung zur BG Olpe/Siegen.
“Erst einmal möchte ich ein Kompliment an Biggesee aussprechen, die trotz des sicheren Abstiegs alles daransetzten, zu spielen und den ganzen Betrieb im Verein am Laufen halten, sehr sympathisch, auf fast schon familiärer Basis.“ Natürlich ist auch dem ETB-Verantwortlichen die personelle Misere der BG Olpe/Siegen nicht entgangen und wiederholte: „Glückwunsch an Biggesee, die diese Saison unter diesen Umständen noch zu Ende gespielt haben.“
Aus dem kämpferisch überzeugenden BG-Team war es, wie schon zuletzt in Hagen, erneut Jessy Kangaba, der nicht nur mit 26 Punkten Topscorer der BG war, sondern bei den Freiwürfen wie auch den Dreiern eine hohe Erfolgsquote hatte. In der Defensive hatte sich Thabiso Mkwanazi in seinem dritten Einsatz für die BG „richtig reingehängt“ und war auch in der Offensive mit 14 Punkten sehr präsent. Tomy Vicente konnte mit 17 Punkten ebenfalls ein zweistelliges Erfolgserlebnis vorweisen. Als unermüdlicher Aufbauspieler ist bei der derzeitigen Situation auch Neuzugang Leon Schmugge unersetzbar. „Das hat Spaß gemacht“ sagte Daniel Baethcke und meinte damit nicht nur die Leistung seiner Jungs, sondern auch die lange Nacht unmittelbar nach dem Abschluss in eigener Halle.
Statistik:
Thabiso Mkwanazi (14), Leon Schmugge (6), Jessy Kangaba (26), Jan-Eric Schneider (0), Tomy Vicente (17), Almedin Berberistanin (6), Hüseyin Souleiman (0), Patrik Frackiewicz (3) und Mika Knoll (1).
(Text: Volkher Pullmann, Westfalenpost Olpe)
