(Bericht & Foto: Volkher Pullmann, Westfalenpost Olpe, veröffentlicht am 02. & 03.07.2023)
Wechsel auf der Kommandobrücke der Basketball-Gemeinschaft TV Olpe/TV Jahn Siegen. Daniel Baethcke geht, Maximilian Steeb kommt.
Kaum vorstellbar, nachdem Daniel Baethcke mehr als ein Jahrzehnt Cheftrainer beim TVO Biggesee bzw. der BG Olpe/Siegen war. Und dieser Wechsel hat nichts mit dem Abstieg zu tun. „Es wurde einfach zu viel“, sagt das erst 45-jährige Urgestein der Olper Basketballer, der vor allem seiner Familie mehr Zeit widmen möchte. Aber so ganz lassen kann er dann doch nicht – die Organisation innerhalb der Basketball-Abteilung sowie die Jugendarbeit bleiben ihm noch erhalten, fast zwangsläufig.
Jetzt also der in Witten wohnhafte Maximilian Steeb – und das ist ein echter Glücksgriff, um nicht zu sagen: eine Koryphäe. Im Gespräch mit dem 40-Jährigen hört man immer wieder deutlich „Erfahrungen sammeln“ heraus, und das hört sich fast wie „Anfänger“ an. Doch genau das ist er nicht, im Gegenteil.
Erste Erfahrungen mit dem Basketball hat der gebürtige Berliner bei seinem Heimatverein MTV Bad Gandersheim gemacht. „Ich habe Basketball im Fernsehen gesehen, da hab ich angebissen“, blickt er auf seine sportlichen Anfänge zurück und absolvierte noch in Bad Gandersheim eine C-Trainer Ausbildung.
Während seine eigenen Aktivitäten beim Basketball sich auf untere bis mittlere Ligen beschränkten, schaffte er es in Bochum in die Bundesliga – aber als Wasserballer beim SV Blau-Weiß Bochum. „Ich hatte bei Hellas Hildesheim schon Wasserball gespielt“, erzählt er, „und als ich in Bochum beim Studium einen ehemaligen Mitspieler traf, brachte er mich zum Schwimmverein Blau-Weiß.“
So fuhr der Sportwissenschaftler Steeb zweigleisig, denn außer Wasserball spielte er auch Basketball im Trikot des TV Langendreer in der Landesliga. „Es folgten noch mehrere Vereine, aber mehr als Landesliga war nicht drin“, sagte er. Mit den Zweiten Damen des VfL AstroStars Bochum gelang ihm der Aufstieg in die Landesliga. Weitere Erfahrungen sammelte er u.a. noch während des Studiums bei einem Basketball-Camp in Minnesota (USA), wo er auch Jugendliche trainierte.
Bei den Hertener Löwen ging es einen großen Schritt voran. In den vier Jahren war er als Jugendtrainer der U12, später auch als Jugend-Koordinator tätig. „Ich war das Bindeglied der Löwen zum Bundesligisten Phönix Hagen und betreute als festangestellter Trainer den 99er-Jahrgang von Phönix“, so Steeb weiter. Er belegt mit dieser U16 von Phönix Platz drei bei den Deutschen Meisterschaften – und sammelte weitere Erfahrungen.
Als in Hagen keine finanziellen Kapazitäten mehr frei waren, wechselte er zum FC Schalke 04 – sicher ein weiterer wichtiger Karrieresprung. In den sechs Jahren „auf Schalke“ war er nominell Jugendkoordinator, trainierte und betreute die Jugendteams der U12, U14 und U16 in der Jugend-Basketball-Bundesliga. Maximilian Steeb erwarb die B-Lizenz und absolvierte eine Spezialausbildung. Darüber hinaus entwarf er Schulprogramme, organisierte Events auf Schulebene, war drei Jahre in der Nachwuchstrainer-Ausbildung tätig und hospitierte bei nationalen und internationalen Veranstaltungen. Schließlich konnte er auch bei den Europameisterschaften der U16 und U20 seinen Erfahrungshorizont ausdehnen.
Sein letzter Job vor Olpe war in Schwelm. Die Rote Erde Baskets konnten ihn für die Koordination und Entwicklung der Nachwuchsmannschaften gewinnen. Wie schon zuvor in Hagen war auch die Zusammenarbeit mit der Schule ein Schwerpunkt seiner Tätigkeit. Durch seine Arbeit mit dem Zweit-Regionalligisten Schwelm lernten sich Maximilian Steeb und Daniel Baethcke kennen – und damit schließt sich der Kreis.
„Ich habe Lust auf den Herren-Bereich“, sagt der neue Mann auf der Kommandobrücke und wird nicht müde, sein ewiges Credo zu wiederholen: „Da will ich neue Erfahrungen sammeln.“ Ein kurzes Telefonat von Baethcke mit Steeb „Kannst du dir vorstellen, bei uns Trainer zu werden?“ endete mit der Bemerkung des Neuen „Es passt zwischen uns“. Ob er Ziele habe? „Ich will etwas mit einem großen Kader bewegen. Ich will die Spieler weiterbringen, das hat absolute Priorität. Und dann natürlich mehr Spiele gewinnen als verlieren.“ Als Co-Trainer wird weiterhin Daniel Klein zur Verfügung stehen. Fazit: die Fans können sich schon jetzt auf die neue Saison freuen, die Anfang September beginnt.