06. August 2023

"Opa" Hermsen macht weiter - Und arbeitet am Comeback

Der „Opa“ bleibt den Black Flyz erhalten. Forward Marius Hermsen wird jedoch noch einige Zeit verletzt ausfallen.

Mit seinen 38 Jahren gehört der gebürtige Gocher unbestritten zu den wichtigen Routiniers im Regionalligakader der Basketballer aus Olpe und Siegen. Ob und wann der Beamte des Landes NRW nach seiner komplizierten Fußverletzung wieder den Spalding in die Hand nehmen kann, ist derzeit noch völlig ungewiss. Doch genau seine Erfahrung wäre beim Neuaufbau des Absteigers gefragt. Denn bereits seit 1996 dribbelt und wirft sich Marius durch die Sporthallen.

Angefangen bei seinem Heimatverein TV Goch (inspiriert durch die legendäre „Inside NBA“-Zeit) folgte für den damals 17-jährigen in den Jahren 2002 bis 2004 eine lehrreiche und intensive Zeit bei Bayer Uerdingen in der 1. Regionalliga. Kein geringerer als Mladen Drijencic war dort sein Coach. „Den besten, den ich jemals hatte“, erinnert sich Hermsen sehr gerne an die Jahre unter dem späteren Oldenburger Pokalsiegermacher und Assistant Coach der deutschen Nationalmannschaft, der heute bei BBL-Absteiger Bayreuth an der Seitenlinie steht.

Nach weiteren sechs Jahren beim TV Goch (Landesliga und Oberliga), zwei Spielzeiten bei Dynamic Squad in Düsseldorf (OL) und drei Jahren bei RE Schwelm (2. Regio) hing Marius die Sneakers zunächst an den berühmten Nagel, um sich auf Job und Familie zu konzentrieren. Beides führte ihn in den Kreis Olpe. Und dann ist es ja eigentlich nur eine Frage der Zeit, bis ein Dan Baethcke hiervon Wind bekommt.

Mit dem bekannt „permanent sanftem Druck“ – vom dem einst auch ein Peer Wente ein Lied singen konnte – gelang es Baethcke, den treffsicheren Schützen Marius Hermsen von einem Comeback in der Olpe Sporthalle zu überzeugen. „Ich hab Shawn Scott gesehen und gedacht: mit so einem tollen Spieler möchte ich gerne noch einmal zusammenspielen“, so Hermsen, der die vergangene Saison in der Regio 1 Revue passieren lässt: „Es war eine tolle Erfahrung, nach so langer Zeit wieder einmal so hochklassig Basketball spielen zu dürfen, und das dann mit so einer tollen Truppe - einfach fantastisch! Leider konnte die Klasse nicht gehalten werden, was ohne Shawns Abgang und mit weniger Verletzungspech durchaus möglich gewesen wäre. Wir haben uns als Aufsteiger aus einem kleinen Ort ohne größeren Basketballbackground sehr gut geschlagen und hatten Fans hinter uns, die mehr als viertligatauglich waren - wahnsinnig tolle Stimmung und überragender Support! Ein großes Dankeschön an die Fans, auch an alle Leute vor und hinter den Kulissen, die uns diese Saison ermöglicht haben!“

Und was geht in dieser Saison? Der Michael Jordan-Fan hofft, „nach meiner Fußverletzung wieder so fit zu werden, dass ich dem Team helfen kann. Für die Mannschaft wünsche ich mir, dass wir schnell zusammenfinden, in der Liga vorne mitspielen und wie in den letzten Jahren eine gute Zeit zusammen haben, sowohl auf als auch neben dem Court.“

Das hofft auch Teammanager Dan Baethcke, der große Stücke auf Marius hält: „Marius ist unser erfahrenster Spieler im Team. Sein Spitzname ist deshalb auch Opa. Marius hat einen guten Schuss und versteht Basketball wie kaum ein anderer. Der Familienvater wird auf 4/3 eingesetzt werden. Mit seinem Spielverständnis wird er uns auf und neben dem Court helfen.“

Mit 38 Jahren ist Marius Hermsen allerdings erfahren genug, um die derzeitige Situation realistisch einzuschätzen: „Selbst wenn ich in einigen Wochen wieder fit sein sollte, muss ich natürlich ins System unseres neuen Coaches Maximilian Steeb passen. Der macht ein super Training und lässt Basketball spielen, wie ich ihn kenne und liebe. Wir werden sehen, ob es dann wieder passt.“

In der Zwischenzeit kann er sich den sportlichen Herausforderungen im Hause Hermsen widmen. Und diese sind hoch genug. Schließlich ist Ehefrau Caro als Leistungsträgerin mit den Volleyballerinnen des VC SFG Olpe ebenfalls höherklassig unterwegs. Da muss die Frage gestellt werden, für welchen Sport sich der vierjährige Sohn entscheiden wird. Da muss Marius schmunzeln, aber er wird alles geben, den Filius an den wahren Sport zu gewöhnen: „Natürlich haben wir einen Korb zu Hause aufgebaut.“ Gut gemacht, Marius. Und hoffentlich bis bald, Opa!

(tk)